Gesundheitsförderung und Heilung war in den alten Kulturen eine typisch weibliche Fähigkeit. Die Griechische Göttin Hygiea war für die Festigung und Erhaltung der Gesundheit und Verhütung von Krankheiten zuständig. Das von ihrem Namen abgeleitete Wort Hygiene bedeutete bei den Griechen eine umfassende Gesundheitslehre und einen gesundheitsfördernden Lebensstil.
Was wir von der modernen Gesundheitsforschung lernen können
Gesundheit ist kein passiver Gleichgewichtszustand, sondern ein labiles, aktives, sich dynamisch entwickelndes Geschehen. auf das wir selbst Einfluss nehmen können:
Anforderungen / Gesundheitsbelastungen
Widerstandskräfte / Gesundheitsquellen
z. B.:
beruflich, schulisch, familiär Überforderungen
Schadstoffbelastungen
Krankheitserreger
Perfektionismus
Angeborene oder erworbene Krankheitsveranlagung
z. B.:
gute Beziehungen und Freundschaften
sich geborgen fühlen
Fähigkeit mit Stress umzugehen
sich mit dem Leben im Einklang fühlen Sinn im Leben finden Zuversicht und Optimismus gutes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen rechte Maß an Herausforderungen (keine Unterforderung und keine Überforderung)
gute und ausreichende pädagogische Einrichtungen ausreichend Geld und eine angemessene Wohnung
gesunde, sichere Umwelt gesunde, preiswerte Ernährung genügend Möglichkeiten zum Spiel drinnen und draußen
Körperliche Maßnahmen zur Steigerung Ihrer Abwehrkräfte:
Wechselbäder (Arme und Füße; 5 min warm, 10 sec kalt, mehrfach wiederholen; die kalte Zeit langsam steigern); Wechselduschen (mit warm beginnen, mit kalt aufhören); Ansteigende Arm- und Fußbäder (zunächst angenehm warmes Wasser bis zur Wade, dann heißes Wasser nachgießen, kälteres wieder abgießen, wieder warmes hinzufügen usw.; Thermometer benutzen); Ganzkörperbürstenmassage (von unten nach oben)
Zwiebelsocken (Zwiebel in Scheiben schneiden, im Wasserdampf etwas erwärmen, auf die Fußsohlen legen; etwas Heilwolle drauflegen; mit Mullbinde befestigen; kurz darauf herumspazieren; dann hinlegen und Socken anziehen)
Ausdauertraining: z. B. Joggen, Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen, Tanzen
Wenn die Krankheit einmal die Oberhand gewinnen will …Fieber
Definition: Von Fieber sprechen wir bei einer Erhöhung der Körpertemperatur ab ca. 38° C (bei älteren Kinder ab 38,5 °C)Ursachen für Fieber: Bei Kindern meist ein entzündliche Prozesse
Fieber ist eine sinnvolle Reaktion des Körpers, Fieber unterstützt die natürliche Abwehr und fördert die Heilungsprozesse des Körpers. Fieber hat also einen positiven Einfluss auf den Heilungsverlauf, hat aber auch Alarmfunktion.
Durch das Fieber werden im Gehirn Botenstoffe freigesetzt, die das Abwehrsystem stärken und schneller arbeiten lassen. Deswegen sind im Frühstadium einer Erkrankung Schwitzkuren durchaus angebracht (z.B. Lindenblütentee. Heißes Baden, Schwitzkur im Bett) – sozusagen als künstliches Fieber.
Eine Grippe verläuft ohne Fiebersenkung meist kürzer
Was Sie bei Fieber tun können: Ausreichendes Trinken. Ganz leichte Kost. Pulswickel (am Hand- und Fußgelenk mit Arnika oder Zitrone). Wadenwickel (nie im Fieberanstieg oder wenn das Kind mit dem Fieber gut zurechtkommt). Homöopathische Mittel: z. B. Aconit, Belladonna, Chamomilla, Ferrum phosphoricum
Fiebersenkende Medikamente in Absprache mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt
Wann Sie bei Fieber zur Kinderärztin / zum Kinderarzt gehen sollten:
Unter 6 Monate relativ bald zur Kinderärztin,
bis 12 Monate ab 38,5°C und Kleinkinder über 39°C
Warn-Zeichen: Nicht die Höhe des Fiebers alleine ist ausschlaggebend. Achten Sie vielmehr auf andere Zeichen wie Schläfrigkeit, Durstlosigkeit – welchen Eindruck macht mein Kind? Schüttelfrost, Hals- /Ohrenschmerzen, Durchfall, Nackensteife, Fieberkrampf
Was tun bei Schnupfen?
Bei gestillten Kinder Muttermilch in die Nase, Raumluft befeuchten, Zwiebel im Tuch über das Bett hängen; Viel trinken lassen! Nasen-Spülungen mit physiologischer Kochsalzlösung; Engelwurzbalsam
Bei Fließschnupfen ganz am Anfang: Allium cepa D6 alle 3 Stunden 4 Globuli + verkleppert
Dampfbäder z.B. Kamille, vorher Spülung mit Kochsalzlösung und 10 min. warten
Abschwellende Nasentropfen nur kurzfristig und nur bei wirklichem Bedarf
Was tun bei Ohrenschmerzen
Nicht zu lange mit dem Arztbesuch warten!
Zwiebelwickel; Auflage aus Heilwolle mit Engelwurzbalsam, Zwiebel oder Johanniskrautöl
Nasenspülung mit physiologischer Kochsalzlösung; Dampfinhalationen; abschwellende Nasentropfen (nur kurzzeitige Anwendung!)
Husten
Hat schützende Funktion v. a. für die Lunge und ist eine sinnvolle Reaktion des Organismus. Ausgelöst häufig durch abfließendes Sekret aus dem Nasen-Rachenraum oder durch entzündete Bronchien mit Schleim, der nach außen befördert werden soll.
Ist meist sehr lästig, da Nachtschlaf gestört. Meist auch sehr lange anhaltend.
Lindernde Maßnahmen bei Husten:
Kartoffelauflage, Zwiebelauflage, Bienenwachswickel, Inhalationen: Als Dampfbad oder mit Inhaliergerät und Kochsalzzusatz
Pflanzliche Hustenmittel (Thymian, Efeu u. a.), Homöopathika, Husten-Tees (z.B.Eibisch, Thymian, Süßholzwurzel)
Thüller, M.: Wohltuende Wickel. Wickel und Kompressen in der Kranken- und Gesundheitspflege. 2003 Uhlemeyer, U.: Wickel & Co. Bärenstarke Hausmittel für Kinder. Urs Verlag, 2003